Neues Archivrelease: Band of Confusion

Die BAND OF CONFUSION aus Kirchardt war in den 1980ern sicher die heißeste Psychedelic-Bluesband, die das Kraichgau zu bieten hatte. Das Trio um Sänger und GItarrist Jürgen „Szandor Vincent“ Scharsich war deutlich von der Musik der Jimi Hendrix Experience beeinflusst, die in derselben Dreierbesetzung aufgetreten war. Zwar gab man sich nie offiziell als Hendrix-Tributeband aus, aber zum Repertoire der Band zählten einige Improvisationen über Hendrix-Songs sowie ähnlich des großen Vorbilds ausufernde Gitarrensoli über einem soliden Grundgerüst aus Schlagzeug und Bass.

1986 veröffentlichte die Band ein Demotape mit drei Songs. Der Opener war eine Improvisation über „The thrill has gone“ und das Woodstock-Instrumental von Jimi Hendrix, der zweite Titel die Eigenkomposition „Out of space“ und der dritte Song wieder eine unbetitelte Improvisation.

Die Gruppe trat auf verschiedenen Bühnen in und um Heilbronn auf. Am 11. April 1987 spielte man gemeinsam mit der damals ebenfalls noch in Kirchardt beheimateten Punkband Razorblades beim selbst organisierten „Osterknall-Festival“ im Heilbronner Jugendhaus, für das Jürgen Scharsich eine ähnliche Postercollage entworfen hatte, wie für das Titelbild des Demotapes. Das Festival in Heilbronn 1987 war insofern schicksalhaft, als dass es das erste gemeinsame Projekt von Scharsich mit dem damaligen Razorblades-Sänger Peter Schmelzle war. Beiden Musikern waren ihre bisherigen Bandprojekte bereits zu eng geworden und boten zu wenig Spielraum für Experimente. In der Folgezeit formten sie das Künstlerkollektiv WINF, das Platz für jegliche Art von experimenteller Musik bot, sowie zahlreiche nicht minder experimentelle Nebenprojekte.

Auf dem Demo von BAND OF CONFUSION von 1986 ist die Gruppe in ihrer klassischen (und unseres Wissens nach einzigen) Besetzung zu hören. Neben Scharsich sind Lutz Adomeit am Bass und Willi Hartmann am Schlagzeug zu hören. Alle Musiker lebten zum Aufnahmezeitpunkt in Kirchardt. Wir haben die Aufnahmen bereits 2016 von einem Original-Demotape digitalisiert und für dieses Release nochmals leicht überarbeitet.

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